Verbesserungen des vorhandenen Jobs
Was macht am momentanen Job Freude?
Ist Dein Job tatsächlich so mies? Oder ist er Dir einfach schlecht gemacht worden oder bist irgendwie in eine Abwärtsspirale gekommen? Überleg doch einmal, was hat Dir an Deinem Beruf Spass gemacht. Nimm einen Bogen leeres Papier und schreib auf, was Dir Freude gemacht hat, welche Teile davon haben Dir Zufriedenheit gegeben. Und wenn das heute nicht mehr so klappt, dann geh zurück in der Vergangenheit, was war damals der Reiz, das Salz in der Suppe.
Wenn nach einer Weile des Schreibens Dein Kopf leer ist, dann schau es nach einer Pause in Ruhe an. Könntest Du es wiederbeleben? Bringt Dich der Blick auf das Positive zurück auf einen besseren Pfad? Fühlst Du Dich schon besser beim Anblick Deiner Stichworte, dann hat die Übung Dir schon etwas gebracht. Wenn noch nicht, gibt den Dingen etwas Zeit und schau regelmässig auf dieses Blatt Papier. Bleibt Deine Stimmung schlecht in Bezug auf den Job, dann hast Du trotzdem einen Schritt nach vorne gemacht. Du bist Dir jetzt ein Stück darüber klar geworden, was Du brauchst, um zufrieden zu sein. Das ist der erste Schritt in Richtung auf eine Verbesserung.
Dein persönlicher Rhythmus
Erinnerst Du Dich an den Beitrag „Meine Wohlfühlfaktoren“ (siehe „Kleine Übungen eine neue Perspektive zu finden“) und das Beispiel, dass es Dir bei der Arbeit zu unruhig ist? Vielleicht liegt es ja an meinem heutigen Thema. Es geht um den Start in den Tag, einen guten Beginn. Kann die Arbeit Freude machen, wenn ich schon mit schlechter Laune an meinem Arbeitsplatz auftauche? Ein Beispiel aus meinem Arbeitsleben ist ein Asiate. Er hat fantastische finanzielle Planungen gemacht (auf Excel). Ich erinnere mich daran, wie er in zwei Tagen die komplette Planung für eine neue Fabrik erstellt hatte. Änderten sich z. B. die Rohbaukosten oder der Stundensatz der Monteure, dann gab er nur die neue Zahl ein und alle Ergebnisse der gesamten Planung waren neu errechnet, in Sekunden. Er war eine Eule (im Gegensatz zur Lerche), denn solche Sachen konnte er besonders gut abends und nachts erschaffen. Morgens, wenn die Frühaufsteher (Lerchen) schon im Büro wirbeln, war er zu nichts zu gebrauchen. Musste er da sein, weil einer das verlangte, dann hatte er zwar die Augen offen und sein Körper war anwesend, aber er schlief noch tief. Kommt Dir das bekannt vor? Geh nicht gegen Deinen natürlichen Rhythmus zur Arbeit. Eulen sollten nicht im 7 Uhr früh am Arbeitsplatz sein. Verlangt das die Firma, dann sprich mit den Verantwortlichen und versuche eine Änderung zu erreichen, was für beide ein Gewinn ist: Du hast gute Laune und dann hoffentlich mehr Freude an der Arbeit und der Chef hat einen engagierten, leistungsfähigen Mitarbeiter.
Der richtige Start in den Tag
Ich kann aus meiner Erfahrung nur empfehlen, sich vor der Arbeit eine Zeit der Ruhe zu gönnen. Wer entspannt statt gehetzt zur Arbeit kommt, hat einfach die bessere Ausgangsposition. Ich bin extra eine Stunde vor meiner Familie morgens aufgestanden, um in Ruhe Yoga und eine Meditation zu machen. Damit habe ich vor 35 Jahren begonnen, auch wenn Kollegen und die Firma das damals für esoterischen Quatsch gehalten hätten (ich hab es einfach niemanden erzählt). Heute bieten fortschrittliche Firmen so etwas sogar während der Arbeitszeit an. Aber da hat mir ja eine Stunde Schlaf gefehlt. Richtig, aber die eine Stunde Yoga und Meditation hat mir eindeutig mehr Energie als der Schlaf gegeben. Ganz nebenbei, ich glaube, dass die in der Meditation gelernte Konzentration und innere Ruhe, meine Karriere überhaupt erst möglich gemacht hat. Besonders in schwierigen Zeiten ist es wichtig, klar und ruhig zu denken. Für Dich mag das am Morgen etwas völlig anderes sein, das Dich entspannt sein lässt (Gassi gehen mit dem Hund, einen Latte Macchiato mit der Lieblingsmusik, meine Friseurin geht einfach 20 min zu Fuss in ihren Salon statt das Auto zu nehmen. Da kommt sie frisch an und abends kommt sie wieder entspannt nach Hause). Fang an, es zu machen. Was ist der richtige Start in den Tag für Dich?
Füll das Glas mehr als halb voll
Gibt es Menschen, die ihren passenden Beruf gefunden haben und trotzdem nicht glücklich sind? Ich habe in meinen ersten Berufsjahren im Verkauf viele wunderbare Kollegen gehabt, die mit Leidenschaft und Elan jeden Tag zum Kunden gefahren sind und in diesen Stunden glücklich und zufrieden mit ihrer Arbeit waren. Zurück im Büro teilten sie sich in zwei Gruppen auf. Die einen waren weiterhin zufrieden und strahlten das auch aus. Die anderen hassten das Büro, den nervenden Chef, die überbordende Bürokratie und die Unzulänglichkeiten im Unternehmen (die jedes hat!). Dazu zählten unpünktliche und fehlerhafte Lieferungen, die dem Aussendienstler beim Kunden auf die Füsse fielen. Und der Wettbewerb macht das ja eh alles besser. Genug geschimpft. Beide Gruppen befanden sich in der exakt gleichen Situation. Es war die Art, wie sie selbst damit umgingen, die sie zufrieden oder unzufrieden machte. Die Zufriedenen haben auch - wo nötig - Kritik und Verbesserungsvorschläge ins Unternehmen gegeben, sie sind also nicht blind auf einer Wolke der Glückseligen geschwebt. Sie haben sogar wegen ihrer angenehmen Verhaltensweise mehr Gehör gefunden und deshalb die Personen im Werk oder in der Zentrale schneller von notwendigen Verbesserungen überzeugt. Sie waren dadurch eher am Ziel. Wenn Du den richtigen Job hast, Dir obiges Thema (im richtigen Beruf und trotzdem unzufrieden) bekannt vorkommt und es Dein Problem darstellt, dann stell Dir die folgende Frage: Was motiviert mich an meiner Arbeit und weshalb habe ich diesen Beruf ergriffen? Wenn Du die Antworten gefunden hast, dann konzentriere Dich wieder auf diese Aspekte Deiner Tätigkeit und erlebe sie als das Wesentliche. Schreib sie Dir auf einen Zettel, den Du täglich siehst (platziert am Kühlschrank, im Auto…). Dadurch nimmst Du die positiven Elemente Deines Jobs wieder stärker wahr als das, was Du nicht so gut findest (obwohl es immer noch da ist). Das klingt jetzt einfach, aber es wird von Dir viel Aufmerksamkeit und Anpassung über einen längeren Zeitraum verlangen, bis die Zufriedenheit wieder überwiegt.
Was habe ich heute eigentlich gemacht?
Kommst Du auch manchmal am Abend von der Arbeit zurück und fragst Dich: „Was habe ich heute eigentlich gemacht?“ Mir fiel dann manchmal trotz eines 10-12 Stundentages tatsächlich nichts ein. Das war besonders nach hektischen Tagen mit ständig wechselnden Themen der Fall. Für mich war das sehr unbefriedigend. Mit der Zeit habe ich einen Trick gefunden, wie mir das nicht mehr passiert ist. Bevor ich am Morgen am Arbeitsplatz gestartet bin, habe ich auf einen Zettel die Dinge geschrieben, die ich an diesem Tag erledigen wollte. Manchmal habe ich das auch am Abend davor als letztes gemacht. Der lag dann sichtbar vor mir als Erinnerung. Hatte ich einen Punkt erledigt, habe ich ihn zufrieden durchgestrichen. Ich habe das mit der Liste auch elektronisch probiert, das hat bei mir nicht so gut funktioniert. Ich vermute, weil es nicht permanent sichtbar war, sondern irgendwo in einer Datei verborgen war. Am Abend habe ich dann auf den Zettel geschaut und siehe da, das meiste war durchgestrichen. Ich habe dann noch einmal bewusst gesehen, was ich geschafft hatte und war zufrieden.
Geh den Miesepetern aus dem Weg
Magst Du Deine Kollegen? Da gibt es welche, mit denen arbeitest Du gerne zusammen. Aber es hat auch andere in Deiner Firma, die gehen Dir gehörig auf den Senkel. Und über die wird dann immer ordentlich geschimpft. Das bekommt jeder zu hören, ob er will oder nicht.
Es gibt sie überall, die Kollegen/Kolleginnen, die immer schlecht drauf sind, miese Stimmung verbreiten, unfreundlich sind und an allem etwas auszusetzen haben. Für manchen sind diese Personen der Grund, warum er/sie nicht gerne zur Arbeit geht, nicht glücklich im Beruf ist. Diese schlechte Laune kann auf Dich überspringen und schon geht es Dir nicht mehr gut. Was kannst Du dagegen tun? Meide diese Miesmacher so gut Du kannst. Stehen sie am Kaffeeautomaten, geh nicht hin. Hol Dir Deine heisse Tasse ein bisschen später. Musst Du mit ihnen zusammen etwas machen, sei freundlich und halte es so kurz wie möglich. Geh nicht auf die negativen Kommentare ein, denn wahrscheinlich wirst Du nichts damit ändern. Meide sie einfach, so gut es geht. Und wenn Du anderen von der Arbeit erzählst, dann reg Dich nicht über diese Miesmacher auf. Darüber kann man ja so vortrefflich lästern. Aber es führt dazu, dass Du Dich (wieder) darüber aufregst und es zieht Dich garantiert herunter. Wenn Du diese Menschen also für Dich auf Sparflamme regelst und Dich stattdessen an die sympathischen Kolleginnen und Kollegen hältst, geht es Dir besser und Dein Job fängt wieder an, Dir Freude zu machen.
Abenteuer ist, wenn Du am Start nicht weisst, wie es am Ende ausgeht
Zur totalen Entschleunigung direkt nach meinem Arbeitsleben wollte ich zum Übergang in den Ruhestand alleine mit dem Rucksack von Istanbul zum Nordkap wandern, bewaffnet nur mit meinem Rucksack. Was hat das mit dem Beruf zu tun? Vieles, was für eine extreme Wanderung gilt, lässt sich auch prima als Strategie für das Berufsleben nutzen. Deshalb halten Extremsportler so häufig Vorträge über Motivation, Planung und Erkenntnisse ihrer Abenteuer.
Ich kannte mein Ziel: mir die Gedanken an die Firma und die Anspannung eines intensiven und überwiegend glücklichen Arbeitslebens aus dem Körper zu schwitzen und mich gleitend auf den Ruhestand vorzubereiten. Der Weg sollte mich durch bestimmte Länder führen und durch jedes hatte ich eine grobe Route. Die Details der jeweils vor mir liegenden Woche habe ich mittels Karten und den Hinweisen von Einheimischen geplant. Und da gab es immer überraschende Erkenntnisse. Auf den Beruf übertragen bedeutet das: Du solltest Dein Ziel/Berufung kennen und die Meilensteine auf dem Weg dorthin. Die detaillierten Aktionen legst Du erst fest, wenn Du kurz davor bist. Hast Du diese erledigt, bist Du schlauer und kannst die nächsten Schritte viel besser definieren.
Fortsetzung letzter Post Was man von einer Wanderung lernen kann
Apropos Einheimische, das ist eine Person, die sich in der Gegend gut auskennt. Such Dir im Berufsleben jemanden, der Dein Ziel schon erreicht hat oder schon ein ziemliches Stück des Weges gegangen ist. Sie/er macht Dich schlauer, ohne dass Du erst in einer Sackgasse wieder umkehren musst (ist mir bei der Europawanderung passiert und mir haben wegen der extra Kilometer die Füsse wehgetan). Es gibt noch eine weitere Person, die hilfreich ist. Für die vor mir liegenden 1-2 Wochen hat meine Frau immer genau gewusst, wo ich längs gehen wollte (bekam sie per SMS). Hätte ich mich verirrt oder einen Unfall in der Einsamkeit gehabt, sie hätte der Rettungswacht genau sagen können, wo ich entlang wollte. Damit wäre die Suche nach mir leichter gewesen. Passend dazu ist mein Tipp für den Beruf: erzähl einer vertrauten Person, was Dein Ziel ist und wie Du da hinkommen willst. Sie/er wird Dir helfen, die Fallstricke zu sehen, die Du übersehen hast und warnt Dich, wenn Du Dich verirrst. Ich halte heute Vorträge über diese Reise (denn ich bin sicher und heil angekommen) und nicht selten schnüren danach begeisterte Zuhörer ihre Wanderstiefel und gehen los. Wenn es Dir also gelingt, im Beruf Deinem Ziel näher zu kommen, dann erzähl es anderen. Du machst ihnen damit Mut und bist eine Inspiration, so dass wiederum Deine Zuhörer sich auch auf den Weg machen, ihre Berufung zu finden und glücklicher werden.
Vieles, was uns blockiert, spielt sich in unseren Köpfen ab
Schleppst Du auch im Kopf schon lange ein Problem von der Arbeit mit Dir rum? Auch wenn Du es nicht willst, es kommt immer wieder hoch und ärgert Dich. In jedem Job gibt es ein paar Dinge, die nicht so funktionieren, weil Prozesse nicht gut sind und es Menschen gibt, die Fehler machen. Ich bin einer davon, was ist mir Dir? Es gehört dazu, dass es Reibungsverluste gibt, keine Firma und niemand ist perfekt. Wenn Du das Problem lösen kannst oder dafür sorgen kannst, dass jemand es beseitigt, dann mach Deinen Vorschlag oder tu es einfach, warte nicht. Geht das nicht, dann akzeptiere, dass es ausserhalb Deiner Reichweite liegt. Diese Akzeptanz hilft Dir persönlich, dass Du aufhörst, Dich darüber zu ärgern. Denn das unnütze Grübeln kostet Deine Energie, belastet Dich und ändert es trotzdem nicht. Ist das Thema wirklich so schlimm? Wir Menschen haben die Neigung Themen in unserem Kopf enorm aufzublasen und das belastet uns manchmal über lange Zeit emotional. Welcher Film vom Job spielt momentan in Deinem Kopfkino, den Du am besten sofort abstellen solltest?
Was hindert Dich eigentlich, Dinge besser, effizienter und einfach schöner zu machen?
Nachdem einige meiner Mitarbeiter in einer Projekt-Woche die Abläufe in Ihrer Gruppe völlig verändert hatten, sagte einer bei der Präsentation der Ergebnisse: "Bisher hat man (Damit meint er die Chefs) uns das nicht erlaubt, jetzt durften wir endlich.“ Sie waren also von irgendjemanden reguliert worden. Das kann der Chef, der Oberchef, der Kollege, die Regierung, die Behörde, das Umfeld, die Familie, der Partner oder sogar die Person selbst sein. Vielleicht fallen Dir noch ein paar mehr ein. Wenn das stimmt, dann sprich mit den Bremsern und fordere ein Löschen der Einschränkungen, dort wo Du es wichtig und sinnvoll findest. Denkt Dir eine gute Begründung aus, warum Du das möchtest. Am kniffligsten wird das, wenn Du selbst die Person bist, die die Grenzen gesetzt hat. In obigen Fall war die Abteilung nach dem Workshop mehr als 25 % effizienter, ohne das einer mehr arbeiten musste. Und alle hatten mehr Spass daran, weil einige Nerv tötende Schritte nicht mehr gebraucht wurden.
Was könnte noch hinderlich sein? Es könnte Deine eigene Trägheit sein. Du musst es wollen und aufhören es zu verhindern, z.B. mit tollen Ausreden, warum es nicht geht oder es jetzt ungünstig ist. Um den Willen zu bekommen, musst Du Dich selbst von der Notwendigkeit überzeugen. Ja, Du Dich selbst. Ohne Deinen klaren Willen, wird sich nichts ändern. Sonst bleibt alles bei der Bequemlichkeit des unzufriedenen Status Quo. Zitat von Perikles: „Zum Glück brauchst Du Freiheit. Zur Freiheit brauchst Du Mut“ (bitte mehr als einmal lesen).
Störenfried moderne Technik
Als ich Dir neulich eine kleine Übung empfohlen habe, habe ich Dich gebeten, Dein Handy in ein anderes Zimmer zu legen. Viele Menschen leiden unter zu viel Stress im Beruf. Sie fühlen sich angespannt. Das liegt bei manchem daran, dass er ständig bei dem, was er gerade tut, gestört wird. Eigentlich hat er die nötige Ruhe, aber ständig macht es irgendwo „Ping“ oder es brummt und ein kleines Fenster erscheint auf dem Bildschirm. Wir sind von Natur aus neugierig, was uns als Menschheit und einzelne Person immer weiter gebracht hat. Aber bei allen diesen Signalen wird diese gesunde Neugierde zur Falle: Wir wollen sofort wissen, was das ist. Es könnte ja wichtig sein, aber das können wir erst entscheiden, wenn wir es angeschaut haben. Meist hätte es auch noch eine Weile warten können oder ist völlig belanglos. Wenn Du in Deinem Job an etwas arbeitest, bist Du konzentriert auf diese eine Sache (hoffentlich). Alle Deine Sinne beschäftigen sich damit, um diese gerade zu lösende Aufgabe gut und vollständig zu erledigen. Alle Aspekte werden von Dir berücksichtigt, damit Du es schaffst und das mit guten Ergebnis. Mittendrin macht es neben Dir „Ping“ und das war‘s mit Deiner Konzentration. Ob Du jetzt nachschaust oder nicht, Du bist gestört. In Deinem Hinterkopf wird sofort Energie für die Frage verbraucht: Was oder wer könnte das gewesen sein? Ist das wichtig? Ist etwas mit den Kindern? Wahrscheinlich kannst Du hier selbst noch ein paar Fragen hinzufügen, die Dich dann beschäftigen. Diese Störung kostet Dich Deine Konzentration. Was ist die Folge davon? Wenn Du die Nachricht schnell gelesen hast, dann dauert es geschlagenen 15 Minuten, bis Du die 100% Konzentration auf die aktuelle Aufgabe wieder erreicht hast (durch wissenschaftliche Studien ermittelt. Allein die Anwesenheit eines Handys im Raum, es muss nicht einmal Deines sein, reduziert die Konzentration aller Anwesenden um 15%). Was ist das Ergebnis? Es dauert um einiges länger, die gleiche Arbeit zu erledigen, manchmal fängst Du nach der Störung im Geiste sogar wieder von vorne an. Im Zweifelsfalle passieren Dir dadurch Fehler. Beides setzt Dich unter Druck.
Was kannst Du tun? Bei meinem Handy sind alle Vibrationen und akustischen Signale ausser bei einem Anruf ausgeschaltet. Das gleiche ist bei meinem PC der Fall. Wenn also Facebook, Whatsapp oder eine Mail mit einer Nachricht kommt, bleibt es ruhig und kein Bildschirm leuchtet auf. Im PC kann man das Ping und das kleine Fenster der Outlookbenachrichtigung eines Mails dauerhaft abstellen. In unserer Firma wurden PC/Laptop von der IT Abteilung gleich so ausgeliefert.
Wer etwas wirklich Dringendes von mir will (wenn mein Haus brennt), der soll mich anrufen. Ansonsten kommen die Nachrichten dran, wenn ich dafür Zeit habe. Diese kleinen Störungen sind für Dich Stressreduktion pur. Mein Tipp: alle Plings, Bieps und aufblinkende Benachrichtigungen jetzt sofort abschalten.
Mach kein Theater
Nach drei Jahren im Ausland war ich zurück in Deutschland. Ein neuer Job, ich war der junge Chef meiner früheren Kollegen geworden. Alles schien bestens, aber nach dem ersten Jahr war ich überhaupt nicht glücklich. Ich wusste aber nicht warum. Ich habe es meinem Chef erzählt und er hat mir ein Seminar angeboten, von dem er selbst keine Ahnung hatte. Für mich war es ein Volltreffer, ich bin meinem damaligen Chef heute noch dankbar dafür. Ich habe während der 6-tägigen „Auszeit“ unter anderem gemerkt, dass ich versuchte, eine Rolle zu spielen. Ich hatte in meinem Kopf ein Bild, wie ich meinte, in meinem Job sein zu müssen (Kopfkino eben). So habe ich versucht, meine Arbeit auszufüllen. Ich habe wie im Theater eine Person gespielt, die ich gar nicht war. Ausser mir meinte keiner, dass ich so sein müsste. Grosser Irrtum also! Ich habe mir vorgenommen, diese fremde Rolle abzulegen und ich selbst zu sein. Das ging ganz einfach. Ich habe mich genauso benommen wie früher als ich noch der Kollege war. Damit ging es mir gut und anscheinend auch meinen Mitarbeitern und meinem Chef.
Kommt Dir das Thema bekannt vor, ist das einer der Gründe, warum Du nicht glücklich im Job bist? Wenn ja, dann schau Dir an, wie Du im sonstigen Leben bist: zu Hause, beim Sport, in Gesellschaft und übertrage das Verhalten in die Arbeit. Du wirst staunen, wie positiv Dein Umfeld darauf reagiert, wenn Du anfängst, Du selbst zu sein. Welche Rolle spielst Du?
Mach mal Pause
Von meiner Wanderung durch Europa von Istanbul zum Nordkap habe ich ja schon erzählt. Ich möchte da wieder eine kleine Anleihe machen. Ich bin zwischen 25 und 30 km am Tag gewandert. Auch wenn ich gut trainiert war, ich war abends immer müde. Um den ganzen Tag über frisch in den Muskeln zu bleiben, habe ich einmal pro Stunde 5 Minuten Pause gemacht. In diesen kleinen Erholungspausen, konnten meine Muskeln entspannen und wieder Nährstoffe für die nächste Stunde vom Blut an Ort und Stelle gebracht werden. Mittags habe ich eine Rast von einer Stunde eingelegt und wenn die Landschaft und das Wetter es zuliessen, habe ich dabei einen 20-30 minütigen Tiefschlaf gemacht. Danach konnte der Nachmittag kommen.
Das ist in meinen Augen ein guter Rhythmus auch für die Arbeitswelt, denn niemand kann 4 Stunden hochkonzentriert vor und nach der Mittagspause durchgehend arbeiten (schon gar nicht vor dem Bildschirm wegen der Augen). Mit den Pausen schaffst Du mehr, als wenn Du ohne Unterbrechung durchziehst. Meine längste Tagestrecke der Wanderung waren 42 km. Super, da habe ich richtig was geschafft. Aber diesen Vorteil habe ich mehr als wieder eingebüsst, weil ich die folgenden drei Tage müde durch die Gegend geschlichen bin. Das habe ich nur einmal gemacht. Überanstrengung am Arbeitsplatz führt ganz genauso zu schlechterer Leistung. Arbeiten ist anstrengend und Anstrengung braucht Erholungspausen.
Nach 2 Monaten täglichem Wandern habe ich gemerkt, dass mein Kopf begann müde zu werden, nicht mein Körper. Problem erkannt: meine Lösung war, dass ich einmal pro Woche einen Tag Pause vom Wandern machte. Hochkonzentriert (damit keine Verletzung passiert) durch die Wildnis zu stapfen, kostet auch mentale Kraft. Das ist wie im Arbeitsleben das Wochenende. Verplan es nicht komplett, sondern lass Dir Zeiten, wo Du Dich treiben lässt, Dich ausruhst. Wo sind Deine kleinen und grossen Pausen?
Sackgasse Multitasking
Ein junger Mitarbeiter beschwert sich in seinem Beurteilungsgespräch, dass er am Ende des Tages immer noch unerledigte Aufgaben hat. Er möchte gerne fertig sein, wenn es Feierabend ist. Woran liegt es? Ist die Arbeit zu viel, der Mitarbeiter zu langsam oder muss er sich einfach nach der Ausbildung erst an die Arbeit herantasten? Es war alles zusammen.
Mir ging es eine Zeit lang ähnlich, bis ich ein Aha-Erlebnis hatte. Ich kam von meiner jährlichen Auszeit zurück und war bei einem echt verrückten Seminar gewesen. Ich war noch etwas mit den Gedanken woanders und auch müde, als ich am darauffolgenden Montag wieder ins Büro kam. Um 14 Uhr war meine Liste von Aufgaben und alle von meiner Abwesenheit noch anstehenden Probleme erledigt bzw. gelöst. Ich sass verdutzt an meinem Schreibtisch und hatte für heute nichts mehr zu tun. Das ging mir auch an den darauffolgenden Tagen so. Bei dem Seminar war ganz nebenbei meine Konzentration auf eine Sache enorm geschärft worden. Ich habe nicht mehr versucht, 3 Dinge gleichzeitig zu machen. Sie kamen eines nach dem anderen dran. Das Ergebnis war ein hoher Wirkungsgrad, ich war schneller fertig. Und das, obwohl ich immer wieder durch Telefonklingeln oder andere Personen abgelenkt wurde. Keine Sorge, mir ist nicht langweilig geworden. Da war ich vorher ja ganz schön langsam gewesen. Stimmt, aber mindestens genauso schnell wie die meisten anderen. Multitasking verteilt Deine Aufmerksamkeit auf mehrere Dinge und damit wird jedes einzelne ineffizient behandelt. Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass unser Gehirn innerhalb von Zehntelsekunden von einem zum nächsten springt, wir machen nichts gleichzeitig. Nur etwa 5 % der Weltbevölkerung sind multitaskingfähig, mehr nicht. Und es hat nichts mit männlich oder weiblich zu tun. Konzentriere Dich auf eine Sache, danach erst kommt die nächste. Kommt eine „Störung“, dann hat diese für den Moment Vorrang. So bringst Du Deine beruflichen Aufgaben in Ruhe und innerhalb der Zeit zu Ende. Da ist mein Mitarbeiter von oben dann zufrieden nach Hause gegangen.
Einen entspannten Feierabend
Der Tag war hart und anstrengend und Du hast einen Knoten im Gehirn. Du hast ein Problem von der Arbeit mit nach Hause gebracht und es wütet weiter in Dir. An Feierabend ist nicht zu denken. Ob Du willst oder nicht, Deine Gedanken kommen immer wieder zu diesem Thema zurück. Solltest Du es noch beim Zubettgehen haben, dann wird das eine unruhige Nacht. Aber Du denkst immer in dem gleichen Muster und der Knoten will sich nicht lösen. Ich bin in so einer Situation wie festgefahren, denke immer wieder dasselbe von vorne, obwohl es mich schon vorher nirgendwo hin gebracht hat. Ich habe im Laufe der Zeit für mich ein paar Rettungsanker gefunden. Statt auf dem Sofa sitzen zu bleiben, gehe ich raus an die frische Luft, egal, wie das Wetter ist. Am liebsten spaziere ich dann durch den Wald, joggen hatte die gleiche Wirkung. Mit den gleichmässigen Schritten, dem Rauschen der Bäume und dem tieferen Atmen wurde mein Kopf langsam ruhiger. Schon diese Verlangsamung der Gedanken brachte mich raus aus dem Hamsterrad. Manchmal kamen die Gedanken auch zum völligen Stillstand und ich ging nur noch so vor mich hin. Vielleicht war es die bessere Durchblutung oder das mehr an Sauerstoff im Gehirn, aber plötzlich ohne darüber nachzudenken, hatte ich eine Lösung des Problems. Das war immer wie ein Plopp und die Flasche war auf. Hatte ich keinen Wald, dann bin ich durch die Stadt gewandert, es hatte den gleichen Effekt. Das Wetter spielt für manchen eine Rolle, für mich auch. Auf meiner langen Wanderung durch Europa habe ich manchmal am Morgen drinnen gestanden und der Regen draussen war eklig. Wenn ich dann den Schweinehund überwunden hatte und die ersten zehn Schritte (natürlich in passender Kleidung) im strömenden Regen gemacht hatte, dann machte es mir plötzlich nichts mehr aus und ich bin wenn nötig den ganzen Tag durch die nasse Landschaft gestapft. Es hat mir sogar Spass gemacht, denn ich wusste, dass ich am Abend meine Sachen auf einer Hütte wieder trocknen konnte. Ja, das geht vielleicht nicht jedem so. Ich möchte Dich nur ermutigen, auch dann rauszugehen, wenn das Wetter nicht so toll ist. Das Ergebnis ist ein ruhiger Feierabend und Schlaf, ohne dass sich Deine Gedanken im Kreis drehen. Und am nächsten Tag gehst Du wieder ausgeruht zur Arbeit, eine wesentliche Voraussetzung im Job glücklich zu sein.
Nobody is Perfect
Wenn ich so alle diese Hinweise und Anregungen schreibe, dann könnte einer der Leser auf die Idee kommen, das muss ja ein toller Typ sein, dem alles gelungen ist, der vor nichts zurückschreckt. Wenn mir jemand begegnet ist, der die Weisheit so mit Löffeln gefressen hatte, dann habe ich auf die eine oder andere Weise schnell Reissaus genommen. Ich bin wie alle anderen ein Mensch, der seine Unsicherheiten, Befindlichkeiten, Sorgen und Ängste hat. Ich habe einiges an gar nicht tollen Sachen in meinem Leben erlebt. Nur ein kleines Beispiel: Wenn ich eine Kellertür von einem dunklen Raum hinter mir schliesse, dann mache ich die mit Schwung zu und mir läuft ein kleiner Schauer den Rücken runter. Dann bin ich immer noch der kleine Junge in meinem Elternhaus, froh, dass die Tür zu ist. Aber ich habe bei der Auswahl der Gene Glück gehabt: ich habe ein positiv gestimmtes mehr im Vergleich zu den negativ beeinflussenden Genen und das macht mich zu einem optimistischen Menschen. Daher glaube ich, dass man mit Ängsten und Sorgen in Bezug auf den Beruf umgehen kann. Wenn sie auf einem Stück Papier niedergeschrieben vor einem stehen (die wirklichen Ängste, nicht die vorgeschobenen), dann kann man anfangen, dann kannst Du anfangen, rational mit ihnen umzugehen. Für jede Sorge und Angst im Beruf gibt es Gegenmassnahmen, die Du Dir überlegen kannst. Wenn Du sie ausgeführt hast, bist Du hinterher ein Stück sicherer und kannst Schritte wagen, dass Du zufriedener im Job wirst. Genau weil ich auch meine Sorgen und Unsicherheiten habe, hoffe ich, dass ich Dir mit besserem Verständnis bei Deinem Weg zum Glück im Beruf helfen kann.
Was soll ich bloss zuerst machen?
In meinen ersten Berufsjahren gab es einen Moment, wo mir die Arbeit über den Kopf zu wachsen schien. Ich wickelte einen grossen Auftrag für die Pumpen einer riesigen Ölplattform in Norwegen ab. Als dieser Koloss gebaut wurde, mussten die Pumpen das im Hafen wachsende Bauwerk heben und senken und beim Hinausziehen der Plattform auf die Nordsee musste dieses über 300 m hohe Bauwerk damit ausbalanciert werden, bis es auf dem Meeresgrund abgesetzt wurde. Es war mehr zu tun, als ich als Berufsanfänger schaffen konnte. Es kamen Anforderungen von vielen verschiedenen Seiten. Der Kunde wollte Zeichnungen und Daten, die Konstruktion im eigenen Hause brauchte die verkauften technischen Anforderungen und den Umfang, die Qualitätssicherung die vereinbarten Prüfungen usw.. Eines Tages bin ich ein Stockwerk tiefer zu meinem Chef gegangen und habe ihn gewarnt, dass Beschwerden kommen könnten, weil etwas zu spät fertig würde. Er hat mir dann ein wichtiges Instrument gezeigt, was jedem helfen kann, der das Gefühl hat, zu viel auf dem Zettel zu haben (ob im Beruf oder anders wo). Wir haben zusammen alles auf ein Blatt Papier geschrieben. Jede einzelne offene Tätigkeit mit dem geforderten oder dem von mir gefühlten Termin. Dann hat er sich jeden einzelnen Punkt genau erklären lassen, wer bekommt die Zuarbeit, warum braucht er sie (so dringend), welche Folgen hat es, wenn das nicht pünktlich ist. Dadurch bin ich mir über jeden Punkt detailliert klar geworden. Dann hat er mich gefragt, was ich für das Wichtigste halte und hat eine 1 davor geschrieben. Am Ende stand vor jedem Punkt eine Zahl, aber jede Zahl gab es nur einmal. Das war meine Prioritätenliste, von mir selbst erarbeitet und von einem klugen Chef angeleitet, ohne mir die Entscheidung abzunehmen. Ich habe mich danach konzentriert an die Arbeit gemacht und keinen Gedanken und keine Energie mehr an den Berg verschwendet, der sich vor dem Gespräch noch vor mir aufgetürmt hatte. Die investierte Zeit, um diesen Plan zu erarbeiten, war gut angelegt, denn ich wusste genau, was ich als nächstes zu tun hatte. Deshalb bin auch pünktlich mit der Liste fertig geworden. Von da an habe ich immer Pläne gemacht, statt meine Zeit durch zielloses Umherirren zu vergeuden oder durch Sorgen gebremst zu werden. Die Zeit der Planung war immer bestens investiert (auch wenn der ein oder andere das Gefühl hat, dass er dafür keine Zeit hat).
Fehler sind lehrreich
Wenn die Erkenntnis reift, dass Du in der falschen Firma bist oder sogar nicht den passenden Beruf gewählt hast, dann könntest Du Dich darüber ärgern. Wir alle machen nicht gerne Fehler, tun es aber dauernd. Es gehört quasi zu unserer menschlichen DNA. Wer macht schon absichtlich einen Fehler und wird auch noch gerne daran erinnert. Aber das ist gar nicht schlimm, im Gegenteil. Wenn Du den falschen Beruf/Firma hast, dann sammelst Du trotzdem Erfahrungen und Erkenntnisse. Die kannst Du immer wieder in Deinem Leben gewinnbringend für Dich selbst einsetzen. Ziehst Du daraus die Konsequenzen, dann hat es sich gelohnt, denn Du hast einen Schritt in etwas Besseres gemacht. Zu wissen, was man nicht will, ist eine wichtige Erfahrung. Je genauer Du das beschreiben kannst, umso besser. Wahrscheinlich nutzen Dir Deine Erfahrungen und das gesammelte Wissen aus dem falschen Job auch in Deiner neuen Aufgabe. Bei einigen Lebensläufen brauchte es für den Traumjob sogar diesen „falschen“ Schritt vorher, die gewonnenen Erfahrungen waren eine Voraussetzung, um an das gewünschte Ziel zu kommen. Wer etwas anderes gesehen hat, erweitert seinen Horizont und hat dann Ideen, auf die andere im neuen Umfeld nicht gekommen wären. Damit bist Du eine wertvolle Bereicherung. Wer immer nur das Gleiche erlebt und gesehen hat, wird leicht blind für das, was um ihn herum geschieht.
War der „falsche“ Job ein Fehler? Nein, denn das Ausprobieren hat Dich klüger gemacht und wenn Du die Änderung schaffst, war es ein für Dich sehr wichtiger Schritt.
Das Kopfkarussell anhalten
In manchen Beiträgen aber auch im Buch schlage ich Dir immer wieder vor, schreib Deine Gedanken auf ein Blatt Papier. Das ist ja ganz schön old fashioned, dafür gibt es doch heute Computer. Ich mache Dir diesen Vorschlag, weil ich immer wieder die Erfahrung gemacht habe, dass bei kritischen Dingen Schreiben von Hand, mir mehr bringt, als es in den Computer zu tippen. Kennst Du auch die Situationen in Deinem Leben, wo Du keinen klaren Gedanken fassen konntest? Es ist etwas schiefgegangen, eine Partnerschaft zerbricht, Du hast Ärger im Job, Emotionen schlagen hohe Wellen, ein Problem lässt Dich nicht los… Das haben wir alle in der ein oder anderen Form schon erlebt. Bei mir setzt dann im Kopf das Gedankenkarussell ein. Ich denke im Kreis immer wieder dasselbe, ohne vorwärts zu kommen. Fange ich an zu schreiben, werde ich mit der Zeit ruhiger, meine Hand bremst die Gedanken. Sie kann einfach nicht so schnell schreiben. Habe ich einmal den Gedanken auf dem Papier, brauche ich ihn scheinbar nicht noch einmal zu denken. Er geht mir nicht mehr verloren, denn er steht sichtbar auf dem Papier. Damit ist die Endlosschleife des Karussells durchbrochen und mein Kopf hat Platz für zusätzliche Gedanken, die mich weiter bringen. Ich verheddere mich nicht mehr in all den Informationen. In solchen Situationen schreibe ich, bis der Kopf komplett leer ist, der völlige Stillstand des Karussells. Wenn ich nach einer Pause auf den Text schaue, sehe ich plötzlich Details, die vorher unsichtbar waren. Obwohl ich diese selbst dahingeschrieben habe, waren sie mir nicht bewusst. Jetzt kann ich sie nutzen, denn sie sind wie die fehlenden Steine eines Puzzles. Manchmal erkenne ich auch beim ruhigen Blick Zusammenhänge, weil ich dann -fast wie ein Unbeteiligter- von aussen draufschaue. Wenn Dich also im Beruf oder anderen Bereichen etwas stark beschäftigt, Du aber nicht vorwärts kommst, dann schreib es auf Stück Papier, gönn Dir die Zeit. Es hilft den Knoten im Kopf und damit das Problem zu lösen.
Lass die Vergangenheit ruhen
Ich denke darüber nach wie ich die Vergangenheit ändern kann – ja so ein Quatsch. Nach einer intensiven Diskussion mit einer anderen Person, spiele ich das Gespräch noch einmal durch und überlege mir bessere Argumente oder Antworten, vielleicht eine andere Strategie, die ich hätte verfolgen können. So weit so gut, denn wenn diese kleine Analyse dazu führt, dass ich beim nächsten Gespräch mit jemand anderen eine bessere Unterhaltung führe, dann hat es mir und hoffentlich auch meinem Gegenüber etwas gebracht. Leider stehen meine Gedanken über das Gespräch nach der Analyse nicht still. Ich grüble immer weiter, eigentlich immer im Kreis. Was versuche ich da? Ich möchte am liebsten das Gespräch ändern und damit die Vergangenheit. Es scheint ein Verhalten zu sein, was sehr menschlich ist. Unsere Gedanken widmen sich dem, was längst passiert und eigentlich abgehakt ist. Wir gehen zurück und möchten Ereignisse mit den Eltern, einem Partner oder aus dem Berufsleben ändern, die uns belasten. Und dann wird alles gut, hoffen wir. So ganz nüchtern betrachtet, wird fast jeder sagen: so ein Quatsch, das geht nicht. Was passiert ist, ist passiert. Und doch machen es viele von uns, mich eingeschlossen, wir hängen immer wieder in dieser Vergangenheit fest. Hast Du auch so etwas, über das Du immer wieder grübelst, mit dem Du haderst? In dem Moment, wo Du Dir das eingestehen kannst, bist Du einen Schritt weiter. Wenn Du es schaffst die Vergangenheit hinter Dir zu lassen, kannst Du eine andere Gegenwart und Zukunft für Dich gestalten. Unbelastet von dem was war, nur bewaffnet mit den Erkenntnissen aus der Analyse bist Du bereit, einen Schritt in Deine bessere Zukunft zu gestalten.
Wo drückt denn der Schuh?
Ich habe auf meiner Wanderung die Erfahrung gemacht, dass ich diese Redewendung besser wörtlich nehme. Das kam schon mal vor, dass es irgendwo am Fuss zwickte, drückte oder scheuerte. Ich habe schnell gelernt, dass ich das auf keinen Fall ignorieren darf. Sonst werde ich mit Blasen oder gereizter Haut bestraft und das gleich für mehrere Tage. Wenn es richtig blöd läuft, dann hätte ich ein paar Tage mit Wandern aussetzen müssen. Wenn es also drückte, habe ich sofort angehalten, auch wenn ich gerade erst losgegangen war und jetzt vorwärts kommen wollte. Dann wurde der gesamte Stiefel wieder aufgeschnürt und nach der Ursache geforscht: eine Falte in der Socke, ein herumwanderndes Steinchen oder das Schnürband war an einer Stelle einfach zu fest angezogen. Erst wenn das Problem gefunden und beseitigt war, ging es weiter. Manchmal hat es am Morgen 2 bis 3 Versuche gebraucht, bis der Schuh optimal geschnürt war (ich habe dann immer andere Varianten probiert). Auch wenn das nervte, soviel Zeit musste sein.
Das lässt sich sehr gut auf den Beruf übertragen. Wenn es dort mal zwickt, es Ungereimtheiten gibt, die Reibung mit anderen zu gross ist oder Dir etwas gegen den Strich geht, dann heisst es anhalten, das Problem analysieren und nach Lösungen suchen. Das ist ganz klar schwerer, als bei meinem Schuh, denn ich hatte ja die alleinige Kontrolle darüber. Ist das Problem im Beruf allein auf Dich begrenzt, dann hast Du die unmittelbare Macht, es sofort zu ändern. Sind weitere Personen beteiligt, ist es schwieriger die Lösung zu finden. Denn Du musst den/die anderen mit ins Boot bekommen. Das heisst Kommunikation, auch wenn Du Hemmung hast. Je früher Du ein Unwohlsein im Beruf erkennst und versuchst es zu beseitigen, umso weniger schaukelt sich es auf. Es wird nicht erst zu einem grossen Thema und trübt nicht Deine Freude an der Arbeit. Manche/r schleppt ein solches Problem so lange mit sich herum, bis sie/er krank wird. Drückt Dich im Beruf der Schuh, pack das Thema sofort an, denn kleine Probleme sind viel leichter zu lösen, als wenn erst grosse daraus geworden sind. Und Du gehst bereits am nächsten Tag wieder beschwingt zu Arbeit. Das alleine sollte genug Motivation sein.
Mit dem/der komme ich nicht klar
Hast Du eine Person im Beruf, mit der Du nicht klarkommst, die Deinem Weg zum Glück im Job im Wege steht? Und sie ist so entscheidend, dass Du ihr nicht ausweichen kannst? Jedes Gespräch, alle Handlungen und Begegnungen mit dieser Person sind belastet und das macht Dir zu schaffen?
Wenn ich einen Menschen, eine Handlung oder eine Sache anschaue, dann mache ich das immer mit einem Filter. Wieso Filter? Alle meine Erfahrungen und Erlebnisse meines Lebens sortieren die Informationen, die ich sehe, fühle, rieche, schmecke und höre. Mit diesem Rahmen formt sich meine Meinung. Wenn Du dasselbe wie ich vor Dir hast, kommt eventuell wegen Deiner anderen Lebensgeschichte eine andere Ansicht heraus. Ich finde das, was ich gerade höre und sehe negativ, Du kommst vielleicht zu einer positiven Einschätzung. Und das bei den gleichen Fakten.
Kommen wir zurück zu Deinem Problemfall (Kollege, Chef…). Immer wenn Du Dich mit dieser Person unterhältst, über sie und das Problem nachdenkst, schwingen alle Erinnerungen und Erfahrungen mit, in diesem Falle insbesondere die Negativen zu dieser Person. Und das nicht nur bei Dir, sondern evtl. auch auf der Gegenseite. Du merkst wahrscheinlich gerade selbst beim Lesen, so wird der Knoten nie durchschlagen, das gemeinsame Thema nicht gelöst. Deinen Gegenüber kannst Du nicht ändern. Aber Du kannst einen Versuch machen, ein Gespräch (fast) ohne die Vergangenheit zu machen. Versuch einmal alle diese negativen Erinnerungen auszublenden und sag Dir permanent, dass Dein Gegenüber ok ist, noch besser: Du hast einen Freund/eine Freundin vor Dir. Interessiere Dich für persönliche Dinge, die Deinem Gesprächspartner wichtig zu sein scheinen (das Bild auf dem Schreibtisch…..) Ohne den Ballast von gestern wirst Du wahrscheinlich ein anderes Gespräch führen, was hoffentlich eine positive gemeinsame Richtung nehmen wird. Und erwarte nicht, dass alles was in der Vergangenheit passiert ist, in der Zukunft geheilt wir. Dann bist Du nämlich wieder bei den alten Themen. Geh ohne Vorbedingungen in das Gespräch und schau mal, was passiert. Vielleicht ist Dein Gesprächspartner (achte auf das „Partner“) angenehm überrascht und biegt plötzlich auch in eine positive Haltung ein. Es ist einen Versuch wert. Vielleicht braucht es mehrere Gelegenheiten, bis es wirkt, halt durch.
„Schreien zum Glück“
Mein Arbeitstag war anstrengend, weil er von ständig wechselnden Herausforderungen geprägt war. In meinem Kopf dreht sich ein kleines Karussell und ich fühle eine Anspannung im ganzen Körper. Wie werde ich wieder locker, wie komme ich nach dem Heimfahrt mit dem Auto zu Hause entspannt an? Ich schreie. Es hat einige Versuche gebraucht, bis ich wirklich mutig genug war. Bei den ersten Malen waren es eher kleine Piepser, ich habe mich nicht getraut. Aber es kann mich ja niemand hören, wenn ich im Auto mit 100 km/h fahre. Ich hole fünfmal tief Luft, blähe meinen Brustkorb und Bauchraum auf und fülle meine Lungen mit Luft und entleere sie wieder komplett. Das allein hilft schon zu entspannen. Wenn dann genug Sauerstoff in mir ist, lasse ich einen möglichst lauten Brüller ab, bis die Lungen leer sind, extrem laut und lang. Achtung: es ist trotzdem volle Aufmerksamkeit auf den Verkehr gefragt. Der letzte Ton ist raus und ich spüre sofort wie alle meine Gesichtsmuskeln wieder locker werden und mein gesamter Körper sich entspannt. Das fühlt sich super an. Und gehört hat mich niemand. Sollte in dem Moment jemand neben mir gefahren sein und sich über meinen Gesichtsausdruck gewundert haben: es ist mir völlig egal, was er/sie jetzt denkt. Das musste einfach raus. Es ist meine Entspannung, die ich gebraucht und mir gegönnt habe. Was machst Du nach einem anstrengenden Tag?
Hilfe? Ja, bitte!
Im Betrieb passiert ein Unfall, ein Kollege verletzt sich. Was machen die anderen? Wenn die Verletzung nicht zu schwer ist, dann versorgen sie ihn. Geht es aber über die Erste-Hilfe-Kenntnisse hinaus, dann holen wir automatisch einen Sanitäter oder Arzt. Ohne ihnen zu nahe zu treten, das machen sogar Männer. Im sonstigen Arbeitsleben und anderswo fällt es vielen aber schwer, um Hilfe zu fragen. Lieber wursteln sie endlos alleine vor sich hin, verlaufen oder verheddern sich. Nur keine Blösse geben, nicht gegenüber dem Chef oder den Kollegen. Es ist frustrierend, wenn man viel Zeit investiert, aber nicht vorwärts kommt. So macht Arbeiten garantiert keinen Spass. Ja, die Hürde/das Problem selbst zu überwinden, gibt uns Zufriedenheit. Wenn wir aber merken, das wird so nichts, dann kann ein Gespräch mit einem Kollegen sehr hilfreich sein. Aktiv um Hilfe zu bitten hat mehrere positive Aspekte. Erstens schaffe ich es mit der Hilfestellung das Thema zu lösen, das auch noch schneller und bin zufrieden. Zweitens habe ich etwas daraus gelernt und kann es nächstes Mal alleine. Drittens, mein Kollege fühlt sich gut bis sehr gut, weil sie /er mir helfen konnte (das ist gerade wieder in der Coronakrise offenkundig geworden). Viertens stärkt es die Zusammenarbeit. Fünftens, Du fühlst Dich wohl in einem Team, in dem Dir geholfen wird. Fallen Dir noch ein paar mehr Punkte ein? Um Hilfe bitten ist kein Zeichen der Schwäche, sondern der Stärke.
Ein blinder Fleck
Ich habe eine monatliche Besprechung mit immer den gleichen Personen. Meist läuft sie gut, aber manchmal habe ich ein ungutes Gefühl danach. Da ich meinen Gefühlen traue, fange ich an, mich nach dem Grund zu fragen. Irgendwann merke ich, dass es immer dann eine Gesprächssituation gegeben hat, die mich aus meiner sonst vorhandenen Ruhe gebracht hat. Und das mag ich nicht. Ich fange an, die Ursache zu suchen. Zunächst finde ich heraus, dass es immer mit derselben Person zu tun hat. Es dauert wieder eine Weile, bis ich merke, ja, dieser Jemand bringt mich kurz aus der Fassung. Aber warum? Immer wieder nach dem monatlichen Gespräch nehme ich mir etwas Zeit und denke über das Gespräch und den Moment nach, in dem es passiert. Und dann habe ich es gefunden, bzw. ihn: meinen blinden Fleck. Das ist etwas, das ich im übertragenen Sinne nicht sehen kann. Aber andere könnten es bemerken. Mir bleibt es verborgen, weil es irgendwo aus meinem Unterbewusstsein kommt. Denkst Du manchmal bei „komischen“ Verhaltensweisen von anderen: Warum macht der das, merkt der das nicht? Nein, das ist wie ein automatisches Programm.
Ich stellte für mich fest, dass ich „an die Decke ging“, wenn die Person absolute negative Aussagen machte: „Diese Abteilung macht nur Mist, untragbar“. Damit sollte dem Argument natürlich Nachdruck verliehen werden, aber mir erschien es ungerecht und undifferenziert. Warum, das wird irgendwo in meinem bisherigen Leben verborgen bleiben. Aber ich setzte mich sofort vehement dagegen zur Wehr. Das war wie ein voll automatischer Film. Ich denke sogar, dass die Person es mit der Zeit so beabsichtigt hatte, weil es intuitiv als Möglichkeit erkannt worden war, mich aus dem Konzept zu bringen. Ich habe dann nach den kleinen körperlichen Anzeichen gesucht, die mich warnen konnten. Das war ein aufsteigender leichter Druck im Hals. Habe ich ihn bemerkt, konnte ich bewusst wieder die Kontrolle übernehmen, bevor die Automatik ablief. Jeder von uns hat viele solche blinden Flecken. In welcher Situation verlierst Du die Kontrolle, fängst an, Dich wie gesteuert zu verhalten? Fang an zu untersuchen, warum. Damit schaffst Du es, mehr Kontrolle über Deine Reaktionen zu haben.
Boss, ich brauch mehr Geld
Auch wenn man in Deutschland nicht gerne darüber spricht, auch der Lohn/das Gehalt kann zum Glück beitragen. Aber die meisten trauen sich nicht, mit dem Chef darüber zu reden. Ein Beispiel aus meinem Berufsleben. Ich hatte ein Mitglied in meinem Team, das kam jedes Jahr zur rechten Zeit, um in Erinnerung zu bringen, dass ihm ein höheres Gehalt zustände. Er war gut in seinem Job und konnte das auch anhand seiner Aktivitäten beweisen. Er stellte heraus, dass er einen guten Beitrag zum Erfolg der Firma leistete. Was war das Ergebnis? Er war, bevor er in mein Team kam, der Topverdiener und das blieb auch so. Er hielt den „Druck“ hoch, ohne zu drohen, egal, wer sein Chef war. Vielen fehlt der Mut zu einem solchen Gespräch oder sie befürchten, dass der Chef sie abweisen könnte. Tut er nicht, es sei denn, Du machst einen lausigen Job. Sammele alle guten Argumente zusammen, warum Dein täglicher Beitrag für Deinen Boss wichtig ist: Du machst Deine Aufgabe zuverlässig und pünktlich, er kann sich darauf verlassen. Wenn ein anderer krank wird, hilfst Du mit, die Lücke zu füllen. Du machst Vorschläge, wie die Abläufe effizienter laufen könnten oder setzt solche Ideen direkt um. Überleg genau, was es bei Dir ist. Argumente, dass Du aus persönlicher Sicht mehr Geld brauchst (grössere Wohnung, Kind wächst und wird teurer) helfen hier nicht, lass sie weg. Es zählen die Dinge, die Du für die Firma bzw. Deinen Chef machst. Untermauere das mit passenden Beispielen, ohne dass sie/er danach fragen muss. Auch wenn der Chef dann einige Argumente auffährt, weshalb das gerade nicht geht mit der Erhöhung, Du hast den Druck aufgebaut und das wird sich bei der nächsten Gelegenheit, wo Löhne und Gehälter betrachtet werden, auszahlen. Also ein bisschen Geduld, wenn es nicht sofort zum Ergebnis führt. Und ein Jahr später bittest Du wieder um ein Gespräch oder passt die richtige Gelegenheit ab. Die Vorbereitung auf dieses Gespräch gibt Dir Sicherheit und Mut, es zu führen und ist mehr als der halbe Weg zum erfolgreichen Gespräch.
Ruht der Körper, schwächelt der Geist
Bewegst Du Dich gerne oder sitzt Du lieber? Egal, der Kreislauf und damit das Denken wollen aktiv angeregt werden. Wenn Du viel bei der Arbeit sitzt, ist das ein Problem (Gesundheitstechnisch ist Sitzen das neue Rauchen). So wie die Diskussion um das Homeoffice läuft, scheinen ja fast alle Menschen am Schreibtisch zu arbeiten (was natürlich nicht stimmt). Aber wenn Du auf einem Bürostuhl Platz nimmst, setzt sich Dein Verstand gleich mit hin und ruht sich aus. Wie kannst Du das vermeiden? Steh auf, wenn Du etwas machst, bei dem Du nicht zwingend sitzen musst. Sobald mein Telefon klingelte, habe ich den Hörer genommen und bin aufgestanden und, wenn es die Räumlichkeit erlaubte, bin umhergegangen. Nur für nötige Notizen habe ich mich kurz gesetzt. Die volle Konzentration blieb aber bei meinem Gesprächspartner (nicht nebenher etwas anderes machen!). Wegen der Bewegung ist auch der kurze Gang zur Kaffeemaschine gut. Machst Du eine kurze Pause vom ständigen Blick auf den Bildschirm (Deine Augen finden das sehr entspannend), steh auf und beweg Dich. Dein Körper insbesondere Dein Rücken, Deine Konzentration und geistige Frische werden es Dir danken.
Müde bin ich, geh zur Ruh
Es gibt immer was zu tun und der Tag hat nur 24 Stunden. Dann wird halt die Nacht verkürzt. Geht das über einen längeren Zeitraum, dann wird die Batterie nachts nicht mehr wieder voll geladen, denn der Schlaf war zu kurz. Klar kannst Du, wenn es brennt, auch mal mit 4-5 Stunden für eine Nacht auskommen. Wenn Du jung bist, geht das auch ein paar Tage nacheinander. Aber dann ist Feierabend, dann schafft Dein Körper es nicht mehr, die Energie wieder aufzuladen und sie wird von Morgen zu Morgen weniger. Schlaf ist überlebensnotwendig. Mancher macht sich viele Gründe zurecht, warum er mit wenig Schlaf zurechtkommt (toller Typ?). Aber in Realität schlafen genau diese Leute, wenn sie plötzlich Urlaub haben, wie die Murmeltiere viele Stunden länger. Denn Körper und Geist brauchen diese Erholung für die Gesundheit, das Immunsystem (heute wichtiger denn je), die Energie und ihre Kreativität. Wissen und Fähigkeiten zu erwerben, braucht die Verarbeitung im ausreichenden Schlaf. Viele Entscheidungen fallen besser aus, wenn Du sie morgen früh ausgeschlafen triffst. Nicht umsonst sagt der Volksmund: Schlaf mal drüber. Sieben Stunden plus/minus brauchst Du dafür (sagt die Wissenschaft). Bekommst Du die nicht, dann schau, wo Du die Zeit verlierst und setz Dir eine Uhrzeit, wann Du alles konsequent stehen und liegen lässt und ins Bett gehst. Dreht sich im Bett Dein Gedankenkarussell und Du kannst deshalb nicht einschlafen: Steh wieder auf, nimm einen Zettel und schreib auf, was Dir durch den Kopf geht. Die meisten können danach einschlafen. Und dort wo es krankhaft ist, gibt es Schlafmediziner. Einer meiner Mitarbeiter kam jahrelang müde und zerschlagen ins Büro (und war trotzdem super). Dann hat er sich einen spezialisierten Arzt gesucht, sich behandeln lassen und danach schlief er ruhig wie ein Murmeltier. Morgens war er dann voller Energie. Ein Mittagsschläfchen von maximal 20 Minuten ist auch nicht verkehrt, denn danach bist Du wieder voll auf der Höhe. Gönn Dir Deinen Schlaf!
Du kannst der Frage nicht ausweichen
Warum stelle ich eigentlich immer wieder (manchmal gemeine) Fragen an Dich? Wenn ich damit etwas bei Dir treffe, was Du nicht sofort weisst, nicht sofort beantworten kannst, dann reize ich Dich. Das ist wie ein Kreuzworträtsel, das Du lösen willst und ein Begriff fällt Dir nicht ein. Dann versuchen die meisten, die Wörter drum herum zu lösen, um schon einige Buchstaben des gesuchten Begriffes zu bekommen. Hast Du dann 3 oder 4 der sechs Buchstaben schon gefunden, ist es sehr wahrscheinlich, dass Dir die Lösung einfällt. Am Anfang steht die Frage und die Erkenntnis: Ich weiss es nicht. Die spontanen Ideen führen nicht zum Ziel. Die menschliche Neugierde kommt dann bei vielen wie eine trotzige Antwort: Ich will es aber herausfinden und dann wissen. Bei den Rätselliebhabern wäre die Feststellung: Wir mögen kein unvollständiges Kreuzworträtsel. Mit geduldiger Ungeduld und Konzentration wird dann gesucht.
Meine Fragen sollen genau das Gleiche bewirken und Dich zum Nachdenken reizen. Mit jeder gefundenen Antwort kommst Du des Rätsels Lösung vielleicht ein Stückchen näher, welches Deine Berufung ist oder wie Du im Job ein Stückchen glücklicher und zufriedener wirst. Weder ich noch jemand anderes kann Dir diese immer sehr individuellen Antworten geben, denn sie sind für jeden anders. Es lohnt sich, dass Du Deine Antworten schriftlich sammelst und von Zeit zu Zeit anschaust. Manchem fällt dann der rote Faden auf. Im Buch sind diese Fragen im Ablauf genau in der Reihenfolge aufeinander abgestimmt. Hier bei den kleinen Posts kommen sie neben den sonstigen Themen zum glücklichen Beruf in hoffentlich abwechslungsreicher Folge.
Homeoffice - Segen oder Fluch
Die freie Zeiteinteilung, die angenehme häusliche Umgebung, die gesparte Zeit für den Arbeitsweg gegen Einsamkeit, Frust, mangelnde Abwechslung, Überarbeitung und, wer zu Hause auch Kinder hat, zermürbendes Multitasking.
In meinem Umfeld sehe ich, dass das „ewige“ Homeoffice auch ziemliche Spuren bei den Menschen hinterlassen kann. Manche werden langsam einsam (Alleinstehende). Sie brauchen auf jeden Fall einen einfühlsamen Chef, der am besten eine tägliche Teamkonferenz macht, in der jeder zu Wort kommt. Und kontrolliert, dass die Arbeitszeiten eingehalten werden! Denn ich sehe die Tendenz, dass von früh bis sehr spät ohne Pause gearbeitet wird, bis zur Erschöpfung. Das ist weder für den Mitarbeiter noch für die Firma gut. Was kannst Du selbst tun, damit das Homeoffice Dir nicht durch seine Lasten, die Kraft im Körper und in der Seele raubt?
- Richte Deinen Arbeitsplatz zu Hause, wenn es räumlich geht, separat ein, so dass Du ihn für Pausen und Feierabend verlassen kannst. Ist er z.B. in der Küche, dann bleibt er immer präsent, so dass Du ihn auch nach Feierabend siehst und Du immer wieder in die Arbeit hineingezogen wirst.
- Ein Stundenplan, wie in der Schule, bringt Struktur in Deinen Tag. Lege jeden Morgen oder am Abend vorher Deinen Tag schriftlich! fest. Anfang und auch Ende innerhalb Deiner vertraglichen Arbeitszeiten plus feststehende Termine und Aufgaben. Auch im Homeoffice gilt die gesetzliche Höchstgrenze von 10 Stunden Arbeitszeit täglich und ist sehr gut kontrollierbar.
- Markiere und reserviere Frühstück- und Mittagspause. Bei aller Flexibilität, Du brauchst diese Auszeiten zur Erholung. Streiche diese auf keinen Fall und halte die Länge ein.
- Kommen von aussen zusätzliche Aufgaben, dann musst Du andere dafür verschieben. Geht das auf Grund von Terminen nicht, dann telefoniere mit Deinem Chef, was sie/er einer anderen Person geben kann.
- Lerne ganz schnell NEIN zu sagen, wenn Du ständig mit Aufgaben überfrachtet wirst.
- Natürlich gibt es mal die Ausnahme, dass Du etwas am Ende des Tages anhängst und es länger als gedacht braucht. Aber das ist bei vielen zum Dauerzustand geworden und gehört sofort abgestellt. Im Sinne Deiner Gesundheit und Zufriedenheit.
- Verlasse in Deiner freien Zeit die Wohnung, geh raus in die frische Luft und Natur, beweg Dich. Wenn es Dein Arbeitsablauf erlaubt und Du es einplanen kannst, auch während des Tages.
- Ernähre Dich leicht, denn Du sitzt. Kein Snaken während der Arbeit, aber regelmässig Trinken (Wasser).
- Steh öfter mal auf und beweg Dich.
Wir können uns alle nur eine begrenzte Zeit lang konzentrieren und gute Arbeit leisten. Gehen wir darüber hinaus, betreiben wir Raubbau an Körper und Seele. Und weil wir dann unweigerlich anfangen, Fehler zu machen, ist das auch schlecht für den Arbeitgeber. Erhalte Dir Deine Kraft und Freude an der Arbeit.