Was ist mein Job-Risiko?
Risiko reduzieren beim Wechsel des Jobs
Jetzt fang ich auch noch von Corona an. Solltest Du in diesen oder anderen Krisenzeiten den Job, die Firma wechseln? Bist Du schon lange beim selben Arbeitgeber, dann empfehle ich in solchen Krisenzeiten dort zu bleiben, auch wenn Du Dich nicht wohl fühlst. Warum? Wir arbeiten zunächst für unsere Existenz: Essen, Miete, …..und vieles mehr. Und das hat in Krisenzeiten erste Priorität! Wechselst Du innerhalb der Firma auf einen anderen Job, der für Dich passender ist, dann ist es gut, denn Du bleibst im gleichen Betrieb/Behörde…. Wechselst Du jedoch zu einem anderen Arbeitgeber, dann bist Du der Neuling mit der geringsten Betriebszugehörigkeit. Kommt es dort dann wegen z.B. zu geringer Aufträge zu Schwierigkeiten, stehen nach einer Kurzarbeit eventuell daraus resultierend sogenannte betriebsbedingte Entlassungen an. Es werden nicht mehr so viele Mitarbeiter gebraucht wie zuvor und die Aussicht auf Besserung fehlt auch. Dann kann der Arbeitgeber nicht einfach sagen: der und die müssen gehen. Die Personalabteilung muss eine sogenannte Sozialauswahl machen und da spielt unter anderen die Länge der Betriebszugehörigkeit eine grosse Rolle. Da Du erst kurz da bist, bist Du leider bei den zu Entlassenden. Also jetzt möglichst nicht die Firma wechseln. Aber wenn Du im Moment z.B. durch Kurzarbeit viel Zeit hast, dann nutze sie. Investiere die Zeit, um den passenden Beruf zu finden und einen Plan zu machen, wie Du da hinkommst. Ziehst Du es konsequent mit acht Stunden pro Tag durch, brauchst Du 3-4 Tage dafür. Viele Schritte des Plans kannst Du dann auch noch machen. So bist Du fertig und vorbereitet, wenn die Krise (hoffentlich bald) zu Ende ist. Dann kannst Du das Experiment angehen.
Das ganze Leben ist ein einziges Risiko
Die Politik hat im März 2020 die Verantwortung übernommen und uns fast in einen Corona-Lockdown geschickt. Ich will hier nicht diskutieren, was die handelnden Personen hätten besser machen können oder anders hätten machen müssen. Wir sind definitiv bei denen gewesen, die es am wenigsten getroffen hat, trotz aller zu beklagenden Opfer. Aber wenn alles vorbei ist, dann ist es wichtig, eine Rückschau zu machen, um bei der nächsten Krise noch besser gerüstet zu sein. Wir haben uns überwiegend an die Vorgaben gehalten und nun mit den ständig grösser werdenden Lockerungen, sind wir wieder selbst für unser komplettes Tun und Handeln verantwortlich. Der Staat löst nicht unsere individuellen Probleme, da müssen wir schon selbst ran. Und schon kommt die Frage: machen wir das alle oder wählen wir ab und zu mal den einfachen Weg und lassen die Verantwortung für unser Leben bei irgendjemand anderen (der aber nichts macht, warum sollte er auch)? Die meisten von uns haben sich doch so schön umsorgt gefühlt, als unsere Politiker die Zügel in die Hand genommen haben. Aber sicher war da, wie auch vor der Krise, gar nichts. Es ist eine Tatsache, dass unser ganzes Leben von Unsicherheiten begleitet wird, nicht nur während einer Pandemie, sondern auch davor und danach. Wir müssen mit diesen Unwägbarkeiten umgehen, ob es uns passt oder nicht. Wenn Unsicherheiten sowieso da sind und wir ständig damit leben, dann können wir ruhig etwas mutiger auf neue Pfade gehen. Das haben wir in der Krise auch getan und plötzlich festgestellt: hei, das funktioniert ja wider Erwarten ganz gut. Für manche Firma und deren Mitarbeiter ist Homeoffice plötzlich angesagt. Vorher hatten die meisten von denen Bedenken. Manche Schule und Lehrkraft machen einen digitalen Sprung (es könnten und müssen aber noch viel mehr werden). Vorher sprachen sooo viele Gründe dagegen, die sich gerade in Luft aufgelöst haben. Änderungen bedeuten immer ein Risiko, eine Unsicherheit. Wir gehen ständig mit ihnen um und werden deshalb auch die neuen Herausforderungen bestehen. Und es winkt ein verbessertes Leben, ob privat oder im Beruf. Nimm die Verantwortung aktiv wieder selbst in die Hand und gestalte Dein Leben. Was für Ideen hast Du und wie wirst Du sie umsetzen?
Das hätte ich nicht gedacht
Die Corona-Pandemie hat uns alle zu massiven Veränderungen gezwungen, von heute auf morgen. Plötzlich sassen wir im Home Office, wir konnten nicht mehr ins Restaurant gehen oder spontan einen Ausflug ans Meer oder Barcelona machen. Wir waren wochenlang zu Hause. Vor der Krise hätten wir klar gesagt, das geht nicht, das klappt nicht. Für einige von uns war es auch so, vor allem für Familien mit Kindern, die neben der Betreuung gleichzeitig versucht haben zu arbeiten. Für arbeitende Alleinerziehende war es der Super-Gau. Für einen anderen Teil der Bevölkerung aber war es, siehe da, eine positive Erfahrung. Von zu Hause arbeiten ist doch ganz gut (bessere Konzentration, freiere Zeiteinteilung, gesparter Arbeitsweg…). Ich erinnere mich an das Bild einer Freundin im Homeoffice auf ihrer sonnigen Terrasse mit Kaffeebecher und Laptop bei der Arbeit. Darunter stand: „Ich weiss nicht, wie lange ich das noch durchhalte.“ Vorher war sie entschieden dagegen, von zu Hause aus zu arbeiten. Es zeigt, dass theoretische Bedenken nur dann einen Sinn haben, wenn man etwas trotzdem ausprobiert, ihm eine Chance gibt, das Risiko eingeht (wenn es überhaupt eines ist).
Mancher ist sogar zu Hause plötzlich richtig glücklich gewesen und /oder fand sein Homeoffice prima. Warum? Darüber kann ich nur spekulieren. War es die Ruhe zu Hause; die Konzentration auf eine Sache statt des zerfleischenden Multitasking; das Fehlen des gesellschaftlichen Druckes hier und da unbedingt dabei zu sein oder dass man an diesem Ort gewesen sein muss; oder einfach die Beschäftigung mit sich selbst und dem, was man schon immer machen wollte? Politik und Wirtschaft werden definitiv ihre Analysen machen, was es aus der Krise zu lernen gilt. Jeder einzelne von uns sollte sich auch ausreichend Zeit nehmen, darüber nachzudenken, auch wenn er die Corona-Zeit nicht als positiv einstuft. Wenn etwas nicht rund lief, dann lass Dir Änderungen einfallen, die es besser machen. Manchmal noch wichtiger, was lief für Dich gut und warum? Wenn Du das herausfindest und es dann ganz bewusst wieder tust, dann gehst Du mit Gewinn aus der Krise. Sowohl privat wie auch im Beruf. Was war für Dich positiv, was negativ und warum? Wie kannst Du ab jetzt mehr Nutzen aus diesen Erkenntnissen ziehen?
Dein Bauch ist schlauer
Hast Du schon einmal spontan, aus dem Bauch heraus, etwas gemacht? Je jünger wir waren, umso öfter war das der Fall. Ich sitze am Strand unter einer Palme und aus heiterem Himmel kommt mir ein Gedanke, gefolgt von einer Entscheidung, ohne weiter darüber nachzudenken: Ich kündige! Ja bist Du denn verrückt, einen so wichtigen Schritt aus einer Laune heraus zu beschliessen? Willst Du das nicht erst einmal in Ruhe durchdenken? Will ich nicht! Was ist mit den ganzen Risiken, was verliere ich? Ich verschwende keinen Gedanken daran. Ich vertraue auf mein Bauchgefühl. Natürlich bin ich rational vorgegangen. Ich habe mir überlegt, was ich in Zukunft will und mir einen neuen, passenden Job gesucht. Erst als die Tinte auf dem Arbeitsvertrag trocken war, habe ich meine Kündigung eingereicht. Ich habe diesen Schritt nie bereut.
Ist bei Dir einmal so eine Idee in Bezug auf den Beruf aufgeblitzt? Ja, das würde ich gerne machen oder ich muss raus hier und will da hin! Aber es ist ein Gedanke geblieben, weil Dein Verstand Dir wie immer tausend Argumente gesagt hat, warum das jetzt nicht geht oder überhaupt gar keine gute Idee ist? Erinnere Dich zurück daran und frage Dich, wie kann ich das umsetzen, wie kann ich das bekommen, was ich gerne möchte. Trau Deinem Bauch und Deinem Herzen. Die wissen längst, was Du werden möchtest. Sinngemäss ist das ein Zitat von Steve Jobs, dem legendären Gründer von Apple. Der genaue Wortlaut steht am Anfang meines Buches. Ein durch und durch rationaler Mensch, der sich auf sein Gefühl und seine Intuition bei grossen Entscheidungen wie z.B. für den richtigen Beruf verlässt.
„Du kannst alles schaffen“
Tut mir leid, daran glaube ich nicht. Jeder von uns hat seine Grenzen und Begrenzungen. Ich jedenfalls weiss, dass ich nicht in der Lage bin und auch nicht sein werde, ohne Sauerstoff auf den Mount Everest zu steigen, auch wenn ich es nicht versucht habe. Aber wenn ich etwas angepackt habe, einen neuen Job oder eine Wanderung durch ganz Europa, dann habe ich gewusst, dass ich eine realistische Chance hatte, das erfolgreich zu gestalten und zu bewältigen. Und doch hat die Überschrift einen Sinn. Denn die meisten Menschen unterschätzen, was sie alles schaffen können. Sie weichen eher vor dem hohen Berg/der Herausforderung zurück. Es lohnt sich aber, es zunächst mit einem kleineren Hügel zu versuchen und sich Stück für Stück höher zu arbeiten (ich habe es bis 6000 Meter in Tibet ausgereizt. Da bin ich nur noch geschlichen und habe alle 10 Minischritte eine Pause machen müssen). Also glaub erst einmal, dass Du eine Herausforderung schaffst und mach einen Schritt nach dem anderen. Du entwickelst dann ein gutes Gefühl dafür, wo einmal Schluss sein wird. Es ist also eine Mischung aus Optimismus und Realismus, wo Feierabend ist. Ich bin im Rückspiegel betrachtet einmal über meine Grenzen gegangen, das habe ich aber ziemlich schnell gemerkt und bereut. Und ich bin mir sicher, dass es Dir auch auffallen wird (wenn Du genau weisst, was Du willst und nicht von anderen getrieben wirst). Also probiere es aus, es lohnt sich. Mit jeder neuen Stufe, die Du geschafft hast, wird Dein Selbsteinschätzung besser und Dein Selbstvertrauen grösser. Diesen Glauben an Dich selbst strahlst Du auch aus und andere spüren das. Also glaub an Dich, damit andere auch an Dich glauben können.