Eine Erfahrung:
Ich kündige nach fast 20 Jahren
1998 war ein hartes Jahr für mich. Ich hatte neben meinem normalen Job ein grosses Projekt zu verantworten (SAP-Einführung im Vertrieb). Mein gesamter Urlaub stand noch auf meiner monatlichen Gehaltsabrechnung, denn es hatte keine Lücke für einen einzigen Tag Urlaub gegeben. Ich war platt und habe mich entschlossen, eine 5-wöchige Kur auf Sri Lanka zu machen. Damit ich nicht zu sehr vermisst wurde, bin ich mit meiner Frau am 26.12. abgeflogen und erst am 31.1. wieder zur Arbeit erschienen. Über Weihnachten war die Firma sowieso bis zum 6.1. zu. So war ich quasi nur 3 Wochen nicht verfügbar. Als ich bereits meine innere Ruhe wiedergefunden hatte, sass ich auf einer Liege und blickte auf den indischen Ozean. Ich beobachtete einen Frachter, der am Horizont von links nach rechts fuhr. Das dauert eine Weile. Ich habe an nichts gedacht, als mich ein Gedanke wie ein Blitz traf: Wenn ich nach Hause komme, suche ich mir eine neue Aufgabe in einer anderen Firma und kündige meinem heutigen Arbeitgeber.
Genauso ist es dann auch gekommen. Erst einige Zeit später habe ich genau beantworten können, warum ich weg wollte: Durch eine neue Unternehmensführung hatte sich die Kultur im Unternehmen enorm geändert und das war nicht mehr meine. Ich brauchte eine andere Kultur, um zufrieden und erfolgreich zu sein. Auch ohne diese Argumente habe ich meinem Bauch und dem Geistesblitz auf der Liege vertraut und habe die Entscheidung für etwas Neues getroffen. Ich bin aus heutiger Sicht sicher, dass ich relativ schnell sehr unzufrieden und vielleicht sogar krank geworden wäre, wenn ich geblieben wäre.